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Joschka Bambor gewinnt spannendsten Kampf des Gütersloher Turniers

Gütersloh (NW). „Eins, zwei, drei“, zählt Ringrichter Rudi Hellmann, da fliegt ihm das weiße Handtuch vor die Füße. Mit dieser fairen Geste schützt Trainer Reinhard Jassmann nicht nur seinen Eleven Chris Mvemba und erklärt den Lokalmatador Joschka Bambor zum Sieger, sondern beendet Mitte der dritten Runde auch den spannendsten Kampf des Gütersloher Boxturniers.

In den sechseinhalb vorangegangenen Minuten hatten der amtierende Hessenmeister vom TSV Korbach und der letztjährige NRW-Titelträger (Klasse bis 91 Kilo) Boxsport auf hohem Niveau präsentiert. Auch wenn die theoretischen Vorteile auf Mvembas Seite lagen – Bambor steht nach krankheitsbedingter Pause erst seit einigen Wochen wieder voll im Training – baute der 23-Jährige schon in der ersten Runde extremen physischen Druck auf. Immer wieder traf der Sozialpädagogik-Student vom ausrichtenden Box-Club Gütersloh den Oberkörper und die Ellenbogen seines größeren und schwereren Gegners. Die Stakkati zeigten Mitte der zweiten Runde Wirkung. Der Korbacher reduzierte die Zahl seiner mächtigen Angriffe. So langsam ging ihm die Puste aus, bis er schließlich völlig ausgepumpt dem Ringrichter beim Zählen zuhörte. „Der konnte einfach nicht mehr“, sagte Bambor, der für seine Leistung vom Wettkampfgericht zum besten Kämpfer des Turniers gewählt wurde.

Bambor ging bei seinem Erfolg volles Risiko. Seine riskante Taktik zwang ihn, die Kopfdeckung zu vernachlässigen. „Und dann kannst du dir auch schnell mal eine fangen“, schilderte BC-Trainer Horst-Peter Strickrodt und fügte hinzu: „Joschka hat von seinen 19 Kämpfen zwar nur drei verloren, zwei davon aber auf diese Weise durch K.o.“

Bambor war nicht der einzige, der die Fahnen des BC hoch hielt: NRW-Vizemeister Junus Arsenov unterlag knapp dem Herforder Magomed Ataev. „Der hat sich immer ganz geschickt von Junus‘ Schlaghand weggedreht“, kommentierte Trainer Detlef Berning den Fight des 18-Jährigen in der Klasse bis 64 Kilo. Auch Eugen Faut (13) und Ibragim Arsenov (12) unterlagen ihren Gegnern. Dafür strahlte Josef Coskunoglu umso mehr. Der 16-Jährige kam zwar erst spät in den Kampf, überzeugte dann aber vor allem in der letzten Runde durch klare Treffer durch die Deckung seines Gegners Christian Bloch (BSV Herford). „Das hätte er viel einfacher haben können“, resümierte Berning den Punktsieg seines Schützlings.

Insgesamt präsentierte der BC den 200 Zuschauern 14 Kämpfe. Eigentlich hätten es 22 sein sollen, aber krankheitsbedingte Abmeldungen reduzierten die Zahl. Der angekündigte Frauenkampf fiel ebenfalls aus.


© 2011 Neue Westfälische
07 - Gütersloh, Dienstag 29. November 2011
 
VON HENRIK MARTINSCHLEDDE
 
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